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Recherchestrategien

Es gibt verschiedene Methoden, eine Suche in Suchinstrumenten (Datenbanken, Bibliothekskatalogen und Suchmaschinen) zu starten. Eine der bekanntesten Methoden ist das Schneeballsystem.

Schneeballsystem

Beim Schneeballsystem setzt du an der Information oder Quelle an, die du schon zu deinem Thema gefunden hast. In dem Fall sollte die Publikation möglichst aktuell und relevant sein, da du über die Zitate und Literaturlisten die wichtigsten älteren Publikationen zum Thema finden kannst. Ausgangspunkt für diese Recherchestrategie können Werke aus einer Literaturliste deines Kurses sein oder Hinweise von Dozierenden oder anderen Fachleuten. Datenbanken wie z. B. «Web of Science» bieten bereits eine Referenzliste für die gefundenen Artikel an, wodurch die zitierte Literatur direkt verknüpft ist.

Manche Datenbanken wie «Web of Science» und «Google Scholar» machen es auch möglich in der Zeitspanne vorwärts zu suchen. Du kannst hier auch erfahren, welche Publikationen deine Ausgangsliteratur zitiert haben und gelangst so zu den aktuellsten Publikationen aus deinem Themengebiet.

Ein weiterer Ausgangspunkt für die Suche nach dem Schneeballprinzip kann auch der/die Autor*in sein, denn oft arbeiten diese an dem jeweiligen Forschungsgegenstand weiter. Bei diversen wissenschaftlichen Datenbanken und auch bei Google Scholar sind die Autor*innen mit einem Link unterlegt, der zu einer Publikationsübersicht führt. Eine weitere Möglichkeit bietet auch die Plattform ResearchGate: Eine Art soziales Netzwerk, wo Wissenschaftler*innen ihre Publikationen eintragen und wo du auch nach Stichworten suchen kannst. Wenn du hier nicht fündig wirst, haben Forschende auf der Homepage ihrer Institutionen oder Hochschule üblicherweise eine Seite, auf welcher ihre aktuellen Projekte und Publikationen zu finden sind.

Wenn sich beim Lesen und Auswerten der gefundenen Literatur zeigt, dass der Anteil der neuen Information zunehmend geringer wird, kann die Recherche abgebrochen werden.

Weitere Strategien sind z. B.:

  • Trial and Error
    Diese Methode bietet sich an, wenn das Thema noch ganz neu ist. Bei der Recherche mittels Trial and Error verwendet man Stichwörter und arbeitet mit Verknüpfungen und Abkürzungen der Suchbegriffe (mit Booleschen Operatoren und Trunkierungen). So lässt sich assoziativ und flexibel recherchieren. Zu Beginn der Recherche wird eine Stichwortsuche über alle Felder eines Katalogs, einer Datenbank oder einer Internet-Suchmaschine hinweg gemacht. So werden alle wichtigen Suchfelder gleichzeitig durchsucht: Autor, Titel, Schlagwort, Abstract etc. Auf diese Weise erhält man in der Regel eine sehr grosse Treffermenge, die man auf die wichtigsten Titel durchschauen kann. Die Treffermenge kann nach bestimmten Kriterien wie Sprache, Jahr, Publikationstyp etc. gefiltert werden, so dass am Schluss eine sinnvolle Treffermenge übrigbleibt. Diese Art von Suche wird in Katalogen und Datenbanken auch eingesetzt, um die relevanten Schlagwörter zu finden. Die einschlägigen Titel können auf ihre Schlagwörter hin untersucht werden. Mit diesen Schlagwörtern kann die Recherche im Schlagwortfeld strukturiert weitergeführt werden.
  • Systematische Recherche nach Themenblöcken
    Unterteile dein Thema in Unterthemen, nach denen du nach und nach suchst. Beispielsweise kannst du beim Thema “Mediennutzung von Jugendlichen” zunächst nach Literatur zu den Themen Mediennutzung, Medienkonsum, Fernsehkonsum, Internetnutzung  sowie  Computerspiele, Chatten u. Ä. suchen.
    Anschliessend kannst du Suchanfragen verknüpfen, um eine thematische Schnittmenge zu erhalten.
  • Strukturierte Recherche mit kontrolliertem Vokabular
    Bei einer herkömmlichen, strukturierten Recherche verwendet man den Thesaurus einer Datenbank und sucht über Schlagwörter. Die Suchbegriffe werden über Indices (z. B. Schlagwort- oder Autorenindex) eruiert. Dank des normierten und kontrollierten Vokabulars gelangt man so zielgerichtet zu verlässlichen Resultaten und vermeidet unpassende Treffer. Diese Art von Suche ist nur in klassischen Bibliothekskatalogen und Fachdatenbanken möglich. Neuere Suchinstrumente wie swisscovery oder SpringerLink kennen kein kontrolliertes Vokabular mehr.
    Eine Anleitung für Studierende zur systematischen Recherche hat Marius Metzger von der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit erstellt: Anleitung-Recherchieren